Wer sich schonmal mit Bienen auseinandergesetzt hat, wird dieser Begriff zumindest bekannt vorkommen: Die Varroamilbe. Dieser Parasit vermehrt und entwickelt sich im verdeckelten Brutnest des Bienenstockes und nährt sich von dem Lebenssaft (Hämolymphe) der sich darin befindenden Larven und Bienenpuppen. Mittlerweile hat sich die eigentlich aus Asien stammende Milbenart in Europa zu einer Plage entwickelt, denn unsere heimischen Bienenvölker werden durch einen zu grossen Varroa-Befall stark geschwächt: Da den noch unentwickelten Jungbienen ihr Lebenssaft entzogen wird, verlieren sich noch in der Zelle an Gewicht und schlüpfen als schwache, weniger lernfähige Bienen mit normalerweise deutlich verkürzter Lebensspanne. Irgendwann ist das gesamte Volk von den Milben befallen und wird so stark geschwächt, bis es im schlimmsten Fall zusammenbricht. Ein zu stark befallenes Volk wird in der Regel vom Imker abgeschwefelt. Allerdings gibt es mittlerweile bestimmte Massnahmen, um solche Fälle möglichst vermeiden zu können. Die wohl bekannteste ist dabei wahrscheinlich die Varroabehandlung, welche mehrmals im Jahr mit organischen Säuren (in der Schweiz bevorzugt Ameisen- und Oxalsäure) durchgeführt wird. Je nach dem wann die Behandlung durchgeführt wird, nutzt der Imker eine andere Methode, um seine Völker zu behandeln. Nach einer Behandlung nimmt der Varroabestand in einem Volk drastisch ab. Trotzdem ist bei Hantieren mit organischen Säuren stets Vorsicht geboten: Es wird empfohlen, beim durchführen einer Varroa-Behandlung Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und Atemmaske zu tragen. Wenn man alles richtiggemacht hat, dann sollte man im Volk einen grossen Milbentotenfall mithilfe von speziellen Unterlagen, welche unter die Beute geschoben werden, erkennen können. War die Behandlung hilfreich, dann kann sich das Volk in Ruhe weiterentwickeln und gesund wachsen. Sobald es dann irgendwann Zeit ist, das Volk erneut zu behandeln, hat der Imker bereits mit jeder durchgeführten Varroa-Behandlung an wertvoller Erfahrung gewonnen und kann den Varroabestand auf seinem Standort gut unter Kontrolle halten.
Varroa destructor
Amélie Ziswiler
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